BUDAPEST - Die Perle der Donau
Fahrt der Reisefreunde Herne vom 29.08. - 02.09.2013
Vielen Dank an Angelika & Heinz-Werner Birkelbach für ihren Bericht.
Am 29. August 2013 war es mal wieder soweit: Die Reisefreunde Herne starteten mit 26 Teilnehmern zu ihrem diesjährigen Reiseziel, der wunderschönen Stadt Budapest! Frühmorgens um 4:00 Uhr (eine wirklich unchristliche Zeit!) ging es los mit dem Bus Richtung Düsseldorfer Flughafen. Um 7:00 Uhr startete die Maschine der Lufthansa in Richtung Budapest. Nach ca. 1,5 Stunden Flug landeten wir gegen 8:30 Uhr auf dem Franz-Liszt-Flughafen. Dort begrüßte uns unser Reiseleiter Gábor Glasner.
Vom Flughafen aus unternahmen wir direkt eine erste orientierende Stadtrundfahrt. Unser Weg führte uns zunächst durch die Außenbezirke der Stadt und dann ein Stück über die berühmte Andrássy-Allee, die sogenannte Prachtstraße von Budapest mit wunderschönen historischen Gebäuden, die früher von Adligen bewohnt wurden. Heute lädt die Andrássy-Allee mit erlesenen Geschäften, Restaurants und Cafés zum Shoppen und Verweilen ein.
Der erste Stopp auf unserer Stadtrundfahrt war der Heldenplatz. Hier wurden alle Teilnehmer zunächst einmal mit Audio-Guides ausgestattet. Mit Knopf im Ohr lauschten wir bequem den Ausführungen unseres Reiseleiters Gábor , der uns in fast akzentfreiem Deutsch und einer Geschwindigkeit, die selbst wir als Muttersprachler nicht erreichen, einen ersten Einblick in die ungarische Geschichte gab. Vom Heldenplatz ging es dann weiter mit dem Bus durch das Stadtwäldchen, vorbei am Széchenyi Heilbad - mit dem Gellértbad eines der berühmtesten Heilbäder von Budapest - zur Elisabethbrücke und von dort hinauf auf den Gellértberg. Dieser Berg, der sich gut 235 m über der Stadt erhebt wurde nach dem Hl. Gellért benannt, der der Legende nach im Jahre 1046 hier den Tod fand. Außer der Statue des Hl. Gellért am Fuße des Berges findet man oben noch die Zitadelle und die Freiheitsstatue, eine Frauenstatue mit dem Palmenzweig des Friedens, die man fast aus jedem Winkel der Stadt sehen kann. Das Denkmal wurde 1947 zur Erinnerung an die Befreiung des Landes errichtet.
Bei herrlichem Wetter genossen wir an diesem Tag nur das wunderschöne Panorama von Budapest: das Burgviertel, die Fischerbastei sowie das Budaer und Pester Donauufer. Nach einem Gruppenfoto und einer kurzen inneren Erfrischung fuhren wir über die Budaer Hauptstraße und die Margarethenbrücke zurück in die Stadt.
Alle waren mittlerweile hungrig und durstig und nach einem kurzen Spaziergang erreichten wir gegen 12.00 Uhr unser Restaurant "Katze im Sack" (auf Ungarisch "Zsakbamacska") in der Pester Innenstadt. In einer gemütlichen Atmosphäre und bei einem guten Essen konnten wir uns ein wenig erholen. Der fehlende Schlaf machte sich doch bei allen ein wenig bemerkbar.
Nach dem Essen ging es dann zum Hotel MERCURE Budapest Museum. Nachdem die Zimmer verteilt und das Gepäck verstaut waren, machte sich eine kleine Gruppe gemeinsam mit Gábor direkt noch mal auf zu einem kurzen Orientierungsrundgang in die Fußgängerzone und zur großen Markthalle. Während sich viele eine Mütze Schlaf gönnten, um für den nächsten Tag fit zu sein, zog es einige am Abend noch in die wunderschön beleuchtete Altstadt, wo man bei einem Glas Wein und dezenter Geigenmusik den Tag ausklingen ließ.
Am nächsten Morgen trafen wir uns nach einem guten Frühstück ausgeschlafen und voller Entdeckerdrang in der Hotellobby. Hier wurden zunächst die Fahrkarten für die U-Bahn verteilt. Einige aus unserer Gruppe gingen dabei allerdings leer aus, denn in Ungarn müssen Senioren ab 65 Jahren keine Fahrkarten mehr kaufen - sie fahren kostenlos! Das ist doch super, oder? Mit Knopf im Ohr und Fahrkarten ausgestattet ging es dann zur nächsten U-Bahn Station. Da die ungarische Sprache sehr schwierig und für uns nur schlecht lesbar war, mussten wir uns beim Ein- und Ausstieg auf die Kommandos von Gábor verlassen. Mit einer so reiseerfahrenen Gruppe wie der unsrigen war das alles kein Problem! Alle hörten auf das Kommando und das U-Bahnfahren klappte wie am Schnürchen. Schon an der nächsten Station, dem Deák-Platz, mussten wir wieder aussteigen. Von hier aus machten wir einen Spaziergang über die berühmte Kettenbrücke auf die Budaer Donauseite.
Die Kettenbrücke war die erste Steinbrücke an der Donau. Dem Londoner Muster - der Tower Bridge - folgend, an mächtigen Eisenketten hängend wurde sie zwischen 1839 und 1849 erbaut. Im Zweiten Weltkrieg diente sie als Donauübergang und wurde 1945 von den Deutschen gesprengt. Die Brücke wurde in ihrer ursprünglichen Form wieder aufgebaut und konnte 1949 in alter Pracht bestaunt werden.
Die Kettenbrücke gehört mit der Freiheitsbrücke, der Elisabethbrücke und der Margarethenbrücke zu den wohl beeindruckendsten Bauwerken von Budapest. Vom Clark Ádám Platz hatten wir dann einen wunderschönen Blick auf die Standseilbahn von Budavár. Sie war im 19. Jahrhundert das einzige Verkehrsmittel um auf den Burgberg zu gelangen. Da sie sich sehr langsam bewegt und die Beförderung von 26 Personen sehr lange gedauert hätte, entschieden wir uns für den Fußweg auf den Burgberg. Vorbei am geschichtlichen Wappen Ungarns mit seiner Heiligen Krone - dem ältesten und wichtigsten Symbol der ungarischen Staatlichkeit - gingen wir gemütlich, immer wieder den Ausblick auf die Kettenbrücke, das Pester Donauufer und das Parlamentsgebäude genießend, hinauf bis zum Königspalast.
Hier konnten wir uns ein wenig ausruhen und Gábors geschichtlichen Ausführungen lauschen. Vom Königspalast führte uns unser Spaziergang dann weiter zum Burgtheater, zum Alexander-Palast und durch das Bürgerviertel zur berühmten Matthias-Kirche, die wir kurz von innen besichtigen konnten. Die Liebfrauenkirche, wie sie auch genannt wird, ist die Hauptkirche des Burgbergs. Die Kirche wurde erst vor kurzem restauriert und erstrahlt mit ihren farbigen, glasierten Dachziegeln in neuem Glanz.
Nur wenige Schritte hinter der Matthiaskirche erstreckt sich die berühmte Fischerbastei. Diese Bastei diente niemals als Verteidigungsziel. Sie ist eine hervorragende Aussichtsterrasse und bietet sowohl tagsüber als auch abends einen traumhaften Blick auf das Pester Donauufer mit dem Parlaments-gebäude und auf die vier Donaubrücken. Leider drängte die Zeit und wir mussten uns nach einem schnellen Gruppenbild von der herrlichen Aussicht losreißen.
Der Abstieg vom Burgberg führte uns über romantische Treppenanlagen vorbei an der Maria-Magdalenen-Kirche und dem Wiener Tor hinunter zur Donau; von dort fuhren wir mit der U-Bahn unter der Donau hindurch wieder auf die Pester Seite. Nach diesen Anstrengungen erwartete uns im Restaurant "Strudelhaus" ein hervorragendes Mittagessen.
Anschließend spazierten wir gemütlich zum Anleger der Reederei "Legenda", zu einer Schifffahrt auf der Donau mit der "Duna Bella". Bei herrlichem Wetter und wieder mit der Unterstützung eines Audio-Guides genossen wir die Fahrt auf der Donau unter Brücken hindurch, vorbei am Parlamentsgebäude und der Margaretheninsel - der grünen Lunge der Stadt.
Der Rest des Tages stand zur freien Verfügung und konnte zum Ausruhen in einem typischen ungarischen Kaffeehaus oder zum Shoppen genutzt werden.
Der nächste Tag sollte ein sehr langer Tag werden. Als erstes stand um 10:00 Uhr eine Führung durch das Ungarische Parlament auf dem Programm. Nachdem wir nach amerikanischem Vorbild durchleuchtet und unsere Taschen kontrolliert wurden, erreichten wir über das Schmucktreppenhaus zunächst die Kuppelhalle, in der man die streng bewachten Symbole des Staatstums, die Heilige Krone, den Landesapfel und das Zepter bewundern konnten. Durch mehrere Gänge erreichten wir schließlich den Sitzungssaal des Kongresses. Die gesamte Architektur des Gebäudes ist dem des Londoner Parlamentsgebäudes nachempfunden.
Nach der Parlamentsführung folgte dann ein Stadtrundgang durch Pest mit dem Freiheitsplatz, der kleinen Markthalle, der Ungarischen Nationalbank und der St. Stephans-Basilika (mit Innenbesichtigung). Durch das langsame Schlendern hatten wir alle müde Beine und waren für jede Gelegenheit ob Park- oder Kirchenbank dankbar, auf der wir uns mal zwischendurch niederlassen konnten. Aber, wie heißt es so schön, nur keine Müdigkeit vorschützen! Weiter geht's mit der Besichtigung!
Wir waren noch lange nicht am Ende. Über die Andrássy-Allee, den schon erwähnten Pracht-boulevard der ungarischen Hauptstadt mit den ehemaligen Prunkbauten des Adels und der Oberschicht, Museen und dem Opernhaus ging es nach einem kurzen Toilettenstopp (das ist in Budapest gar nicht so einfach!) weiter durch das jüdisches Viertel mit der Orthodoxen Synagoge, dem Holocaust-Denkmal und der Großen Synagoge.
Ziemlich geschafft und mit der einen oder anderen Blase an den Füßen erreichten wir schließlich die kleine Ringstraße und nach kurzer Zeit auch unser Ziel, das Café "Szamos". Dort durften wir uns erst einmal bei einem Stückchen Kuchen und einer Tasse Kaffee ein wenig erholen. Nach einer ausgiebigen Pause fuhren wir mit der U-Bahn zurück zum Hotel. Wer jetzt dachte: Gott sei Dank, Beine hoch und erst mal ein Nickerchen, der hatte sich verrechnet. Es blieb gerade noch Zeit zum Duschen und Umziehen und dann hieß es schon wieder Aufbruch!
Um 18:00 Uhr trafen wir uns noch einmal am Café "Szamos", um mit der Straßenbahn ein Stück die Donau entlang zum "Szegediner" Restaurant zu fahren. Dort konnten wir im Freien bei einem herrlichen Blick auf die Donau und einem phantastischen Sonnenuntergang das reichliche Abendessen genießen.
Nach dem Essen sollst du ruhen oder tausend Schritte tun! Wir hatten leider keine Chance uns zwischen ruhen und tausend Schritte tun zu entscheiden.
Auf dem Programm stand nach dem Essen "Budapest bei Nacht". Und von wo aus sieht man eine Stadt am Besten? Natürlich von einem Berg! Also ging es schnaufend und mit vollem Magen wieder hinauf auf den Burgberg und zur Fischerbastei. Oben angekommen wurden wir für unsere Mühen vielfach entlohnt. Bei herrlichem Sommerwetter hatten wir einen traumhaften Blick auf die beleuchtete Stadt.
Man hätte noch lange in der romantischen Stimmung verharren können, aber irgendwann war es nach dem zurückgelegten Besichtigungsmarathon auch mal Zeit ins Bett zu gehen. Über die beleuchtete Kettenbrücke, von der man dann auch noch einmal einen herrlichen Blick auf den Burgberg mit dem Königsschloss und der Fischerbastei hatte, ging es mit der U-Bahn zurück zum Hotel. Nach einem ereignisreichen und sehr anstrengenden Tag fielen alle todmüde ins Bett. Viele freuten sich auf den kommenden Tag: Ein ganzer Tag Freizeit!
Während einige den folgenden freien Tag zu individuellen Besichtigungen, einem Besuch des Gellértbades, einem Spaziergang über die Margaretheninsel, einem Abstecher in die Felsenkapelle oder einfach zum Faulenzen und Shoppen nutzten, machte sich eine kleinere Gruppe auf den Weg in die Puszta.
Bei dem Wort Puszta, das heißt Große Tiefebene, erinnern sich viele von uns an die Sissi-Filme und die herrlichen Bilder von einer weiten, flachen Landschaft mit Pferden, Gänsen und fröhlichen Menschen. Wir wollten herausfinden, ob das tatsächlich so ist und machten uns mit Gábor auf den Weg. Ein erster Stopp wurde in der Hauptstadt dieser Region, dem Ort Kecskemét, eingelegt. Die Hauptsehenswürdigkeiten in Kecskemét waren das Rathaus, das Kodály-Institut, die Katholische und die Reformierte Kirche, die ehemalige Synagoge, der Cifra-Palast, die Musikschule und das Theater; alle Sehenswürdigkeiten befanden sich in der Nähe des Hauptplatzes und waren leicht zu Fuß zu erreichen.
Nach einem kurzen Stadtrundgang fuhren wir auf einen alten Bauernhof, von wo aus wir eine gemütliche Kutschfahrt unternahmen, bevor wir die traditionelle Vorführung der Pferdehirten (Csikós) erleben durften. Abgerundet wurde das Programm durch ein landestypisches Mittagessen - natürlich mit echter ungarischer Gulaschsuppe und einem guten Landwein! Der Wein trug schließlich auch dazu bei, dass wir eine sehr lustige Rückfahrt nach Budapest hatten. Unser Fazit: Die Realität sieht doch etwas anders aus als in den Sissi-Filmen!
Am nächsten Tag hieß es schon wieder langsam Abschied nehmen von Budapest. Am Vormittag machten wir noch einen gemütlichen Spaziergang mit unserem Reiseleiter Gábor Glasner unter dem Motto: "Verborgene Schätze in der Innenstadt".
Am Nachmittag fuhren wir dann mit dem Bus nach Gödöllö zum Sissi-Schloss. Dort besichtigten wir das Schloss, das Barocktheater und den Englischen Garten.
Anschließend ging es dann auf direktem Wege zum Franz-Liszt-Flughafen. Dort mussten wir uns von unserem Reiseleiter Gábor Glasner verabschieden. Um 20:30 Uhr hob die Maschine der Lufthansa wieder Richtung Düsseldorf ab, wo wir gegen 22:00 Uhr landeten. Mit einem Bus der Firma FRECKER-REISEN ging es zurück nach Wanne-Eickel und Herne. Ankunft dort gegen 23:00 Uhr.
Am Ende waren sich alle einig: Eine unvergessliche, vom Reisedienst Thomas Drosdol in gewohnter Manier perfekt organisierte Reise mit vielen Erlebnissen und bleibenden Eindrücken.